Ich glaube, es gibt neben Nutella nur weniges, was wirklich JEDER Deutsche regelmäßig im Vorratsschrank hat.
Außer vielleicht Mirácoli. Die Insel im Meer von Hunger und Appetit. Die Lebensrettung, wenn mal wieder zu wenig Zeit/Lust/Geld da ist. Gerade letzteres zwang mich während meiner Studentenzeit regelmäßig in die Arme der gelben Packung. Und jetzt? Hat sich immer noch nichts daran geändert. Außer, dass ich mir mein Mirácoli nun selber mache – inklusive leckerer Fleischbällchen.
Dabei hatte ich eigentlich gar nicht vor, mir den Spaß von Grund auf selber zu machen. Es entstand eher aus einem (für mich typischen) Ungeschick: Ich vertrete die Meinung, dass in süßen Speisen etwas Salz und in herzhaften Speisen immer auch etwas Zucker gehört. Die Betonung liegt hier klar auf “etwas” Zucker. Doof natürlich, wenn man während des Telefonats mit der besten Freundin den Zuckerpot aus der Hand gleiten lässt und die komplett vorbereitete Tomatensoße “versüßt”.
In solch einer Situation muss man dann klare Prioritäten setzen: Die Freundin am Telefon wegdrücken und das Essen retten oder später nochmal neu kochen (wenn es denn geht) und mit der Freundin weiter über die letzten Ereignisse plaudern? Essen retten. Ganz klar. Die Olle krieg ich immer ans Handy – aber die Pasta verderben lassen? NIEMALS!
Also habe ich Madame schnell abgewimmelt, die groben Zuckerreste herausgelöffelt, meine restlichen Tomaten zugefügt und gebetet, dass es doch bitte nicht alles für die Katz’ war.
War es nicht. Natürlich nicht, sonst würdet ihre den Spaß hier schließlich nicht lesen können (die Blösse geb ich mir dann ausnahmsweise doch nicht). Ich saß schlussendlich überglücklich mit diesem Teller voller Spaghetti auf meinem weißen Sofa, schlürfte die Soße von den Nudeln und freute mich wie ein kleines Kind über meinen kulinarischen Zufall. Fast so wie damals, als Mirácoli aus der Packung kam und Mutti mir was erzählt hätte, wenn ich mich mit Tomatensoße auf die helle Couch getraut hätte. Erwachsen zu sein hat doch manchmal herrliche Vorzüge!
Wie ist das bei euch?
Habt ihr auch solche “geht-immer”-Standards in euren Vorratsschränken oder haltet ihr da gar nichts von?
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REZEPT: Mirácoli mit Fleischbällchen
Reicht für 4 Persönchen
Dauert 40 Minuten
Zutaten
Soße
2x Passierte Tomaten, 1 Dose Pizzatomaten, 3 Knoblauchzehen, 1 Zwiebel, 1 EL Olivenöl, 1 EL Pfeffer, 20g Zucker, 1 EL Basilikum, 1TL Rosmarin, 1 TL Thymian, Salz, 400g Spaghetti
Fleischbällchen
500g gemischtes Hack, 2 Eier, 80ml Milch, 100g Paniermehl, 3 TL Knoblauchpulver, 1 TL Chillipulver, 3 TL Oregano, 100g Parmesan, Salz
So geht’s
1. Für die Tomatensoße gehackte Zwiebeln und zerdrückten Knoblauch in Olivenöl anbraten, Passierte Tomaten und Pizzatomaten zufügen und mit Pfeffer, Zucker, Basilikum, Rosmarin und Thymian würzen. Eine Stunde köcheln lassen.
2. Für die Fleischbällchen Hack mit Eiern, Milch, Paniermehl, Knoblauchpulver, Chillipulver, Oregano und Parmesan mischen. 2 EL Salz unterkneten und zu kleinen Bällchen formen.
3. Bällchen in einer Pfanne braun anbraten und anschließend mit der Tomatensoße weiter kochen
4. Spaghetti nach Anweisung bissfest kochen und mit Tomatensoße und Fleischbällchen servieren. Anschließend mit Parmesan bestreuen und genießen
Mein Tipp
Bratet die Fleischbällchen nur an und nicht durch, denn so nehmen sie noch ein wenig den Geschmack der Tomatensoße an und werden extra saftig.
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Bei mir kommt auch immer Zucker ins Essen :3 Yummy.