…Und da ist eine Woche schon wieder um. Verrückt! Irgendwie gingen die letzten Tage so unheimlich schnell um, dass ich keine Zeit zum Bloggen gefunden habe. Umso mehr freue ich mich, dass ich heute endlich einen Tag Ruhe vor allem Trubel habe und bei weit geöffneten Fenstern, einem Ipanema in der Hand und in einem ganz weiten Schlabber T-Shirt euch meine neue Torte vorstellen darf.
Mein Freund hatte sich zum Geburtstag am Donnerstag einen “German Chocolate Cake” gewünscht und ich war natürlich direkt Feuer und Flamme. Nur haben Amis wie er eine andere Vorstellung von einem “Deutschen Schokoladen Kuchen” und so fand ich mich sehr schnell auf Amerikanischen Rezeptseiten wieder und kaufte statt nur Schokolade auch Kokos und Walnüsse. Fazit: Amerikaner haben manchmal doch Geschmack!
Ich liebe Kuchenbacken. Nicht weil ich auf Kuchen so stehe {ich bin eigentlich eher der herzhafte Typ}, sondern weil dann bei mir immer so viele Kindheitserinnerungen hochkommen. Die ersten Male das Ei in die Schüssel schlagen, wenn Mutti ihren Butterkuchen backen wollte und dabei mehr Eischale, als Ei in den Teig geben. Oder mit Muddi die Teigreste vom Rührbesen lecken und anschließend mit Bauchschmerzen auf dem Sofa liegen und sich wünschen, man hätte den letzten Löffel Rohteig doch nicht gegessen.
Kuchen backen ist einfach was feines. Etwas bodenständiges. Und wenn man einem Geburtstagskind dann auch noch mit 3000 Kalorien/Stück glücklich machen kann, ist das doppelt großartig. Vor allem,weil wir dann alle mit Bauchschmerzen auf dem Sofa liegen können. Gemeinschaftsleiden quasi. Ich bin gespannt, was meine Kollegen morgen zu den Resten dieser wuchtigen Torte sagen werden. Nachdem mein Freund, meine Eltern und ich nicht mal 1/8 des Kuchens geschafft haben, ahne ich schon, dass unsere Kunden zwischen 15 und 16 Uhr niemanden erreichen können. Koma-Kuchen ist schuld!
Und um noch einmal auf das Missverständnis von “German Chocolate Cake” und der direkten Übersetzung “Deutscher Schokoladen Kuchen” zurück zu kommen {Achtung – Klugscheisseralarm!}: Der German Chocolate Cake heißt so, da sein Erfinder “Sam German” hieß und nicht weil dieser Kuchen den deutschen Schokoladenkuchen beschreibt. Wieder was gelernt. Und bestimmt wieder 1 Kilo mehr auf der Waage. Diese Amis!
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REZEPT: German Chocolate Cake
Reicht für 20 Persönchen
Dauert 5 Stunden {Vorbereitungszeit 1 Stunde}
Zutaten
Für den Schokoladenkuchen
250g Margarine, 300g Zucker, 5 Eier {getrennt}, 200ml heißer Kaffee, 100ml Buttermilch, 2 TL Vanilleextrakt, 200g Zartbitterkouvertüre, 400g Mehl, 100g Backkakao, 2 TL Backpulver, Prise Salz
Für die Füllung
200g Zucker, 120g Butter, 300ml Kondensmilch, 3 Eigelb, 1 TL Vanilleextrakt, 100g Walnüsse, 100g Kokosraspeln
Für die Schokoladencreme
400g Zartbitterkouvertüre, 600ml Sahne, 100g Butter
So geht’s
1. Für den Rührteig Margarine, Zucker und Eigelb schaumig rühren. Vanilleextrakt einfließen lassen, Kouvertüre schmelzen und beides ebenfalls unterrühren.
Mehl mit Backpulver, Prise Salz und Backkakao zusammen sieben. Heißen Kaffee mit Buttermilch mischen. Abwechselnd Mehl Mischung und Kaffe-Buttermilch zum Teig geben. Eiweiß schlagen und unter den Kuchenteig heben {nicht schlagen, sonst geht die “Fluffigkeit” flöten}.
2. Backform fetten und bemehlen und mit der Isoliermethode bei 180° ca 45-60 Minuten backen {je nach Ofen}. Die Isoliermethode benutze ich besonders gerne, da dadurch kein Hubbel in der Mitte entsteht und der Kuchen gleichmäßig backt. Den Kuchen nach dem backen vollständig auskühlen lassen.
3. Für die Füllung Kondensmilch mit Zucker, Butter, Eigelbe und Vanilleextrakt aufkochen und andicken lassen. Wenn die Konsistenz fester wird, Kokosraspeln und Walnüsse hinzugeben. Die Füllung in eine Schüssel füllen, etwas herunterkühlen lassen und für 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
4. Für die Schokoladencreme Kouvertüre, Sahne und Butter kurz aufkochen und schmelzen lassen. Creme in hohes Gefäß geben, etwas herunterkühlen lassen und für 3 Stunden in den Kühlschrank stellen.
5. Abgekühlten Kuchen in 2 bis 3 Mal quer durchschneiden, voneinander trennen und abwechselnd mit der Füllung stapeln. Achtung: Auf den obersten Dekcel wird noch keine Füllung gestrichen. Bewahrt euch etwas Füllung für den Schluss auf. Anschließend Ränder gerade nach unten mit einem langen Küchenmesser abschneiden, sodass ein schöner, runder Kuchen entsteht.
6. Schokoladencreme mit Handrührgerät aufschlagen und zunächst recht dick auf die Kuchenseiten schmieren. Oberen Deckel dabei aussparen. Alles mit einem warmen Messer glatt streichen. Mit der restlichen Creme und einem Spritzbeutel, kleine Häubchen am Rand spritzen.
7. Restliche Füllung in die Mitte geben und den Kuchen für 1 Stunde kalt stellen.
Mein Tipp
Verteilt die Erstellung dieses Kuchens am Besten auf zwei Tage. Am ersten Tag backt ihr den Kuchen, lasst ihn abkühlen und deckt ihn mit Frischhaltefolie über Nacht zu. So trocknet er nicht aus. Macht auch schon die Füllung und die Creme und lasst sie über Nacht im Kühlschrank erkalten. Am nächsten Tag könnt ihr dann den Kuchen teilen, füllen und dekorieren.
Rezeptinspiration: Allrecipes.com
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Einfach: yummitastic! Ein Kuchen, der glücklich macht! 🙂
Hab mal ein Rezept für einen German Cake in einem der Bücher von Cynthia Barcomi gesehen und der sah echt gut aus.
Trotz der Temperaturen lässt mir dein Cake das Wasser im Mund zusammenlaufen.
LG Sarah
Das freut mich zu hören! Auch bei diesen Temperaturen schmeckt der super – Extra kalt aus dem Kühlschrank nehmen, und die Schokoorgie kann beginnen 🙂