Thema II: Die Fastenwoche und das Rezept für zweierlei Fastensäfte
DISCLAIMER: Ich bin kein Fastencoach, kein Fastenprofi oder Ernährungsberaterin. Dies ist ein Bericht über meine persönliche Fasten-Erfahrung und keine Fasten-Anleitung.
Heute geht’s weiter mit meinem kleinen Erfahrungsbericht zu meiner persönlichen Heilfasten Premiere. Wie schon im letzten Post angedeutet, hat mir die Zeit sowohl körperlich, als auch mental wahnsinnig gutgetan und ich werde es sicherlich noch einige, weitere Male machen. Wie es mir in der Fastenwoche selber ergangen ist, was ich für Tipps zum Durchhalten habe und wie mein kleines Fasten Tagebuch aussah, erfahrt ihr in diesem Post.
Los gehts!
Die Fastenwoche startete am Dienstag den 28.12.2021 und ging bis zum Montag den 03.01.2022.
Während dieser Zeit war es mir nach der Heilfastenmethode nach Buchinger erlaubt, jeweils einen frisch gepressten Saft morgens und abends zu trinken, eine selbst gekochte Fastensuppe mittags zu genießen und darüber hinaus viel Tee und Wasser zu trinken. Besonders der Karotten-Orangen-Limetten-Ingwer Saft am Morgen und der Apfel-Spinat-Grünkohl-Saft am Abend waren ein Highlight – nach spätestens Tag 3 ist die Intensität der Fruchtsüße so unschlagbar gut, dass ich mich selbst fragen musste: Schmeckte Obst schon immer so gut?
Diese beiden Säfte sind natürlich nur eine Idee – ihr könnt und sollt euch die Säfte zusammenmixen, die euch schmecken. Jedoch ist es ratsam, laut Recherche, die Säfte mit etwas mehr Fruchtzucker morgens und die mit weniger am Abend zu pressen. So hatte ich es ebenfalls gehalten und fand die Aufteilung für mich selbst auch sehr lecker. Aber jeder wie er mag.
THEMA HEUTE: DIE FASTENWOCHE
Wie verliefen die Tage des Fastens bei mir? Körperlich, mental und seelisch?
Das Fasten Tagebuch:
1. Fastentag (Dienstag, 28.12.2021)
Der erste Tag und ich war bis zu den Haarspitzen motiviert. Dadurch, dass ich schon seit einigen Wochen unbewusst aufgrund zu viel Arbeit nach der 18:6 Methode (18 Stunden nichts essen, 6 Stunden essen) aß, merkte mein Körper zu diesem Zeitpunkt noch keine Veränderung. Ich hatte weder Hunger, noch Appetit oder sonstige Gelüste. Die Säfte waren ganz lecker und obwohl die Fastensuppe für mich nach nichts schmeckte, empfand ich es nicht als schlimm. Mir fehlte nichts. Lediglich der Social Media Entzug machte sich etwas bemerkbar – aber wo keine App mehr auf dem Handy, da auch keine Möglichkeit “nur mal kurz zu gucken”. Selbst einen 3 Stunden Spaziergang um die komplette Außenalster gelang mir ohne Probleme. Somit ein Top-Start in die Zeit des freiwilligen Verzichtes.
2. Fastentag (Mittwoch, 29.12.2021)
Hui. Jetzt kam der Hunger. Und mit ihm leichte Übelkeit. Mein Körper merkte, dass da doch irgendwas fehlte und ich musste den Tag sehr langsam angehen lassen. Von allen Fastentagen war dies für mich der fieseste. Denn nicht nur das Hungergefühl war nervig, auch mein Kreislauf war etwas wackelig. Mir war oft schwindelig, ich fühlte mich schwach und schlief recht viel. Glücklicherweise hatte ich allerdings null Appetit – weder auf eine Käsestulle noch auf Pizza oder sonst was. Der Hunger war rein körperlich und deshalb nach einigen Versuchen auch gut mit heißer Fastensuppe und einem Saft zähmbar.
3. Fastentag (Donnerstag, 30.12.2021)
Heute hatte ich mir einen Saunatag eingeplant. Eine richtig schöne Wellness Zeit mit Massage, Fußbad, Dampfsauna und Co. Und ich konnte es nicht genießen. Weshalb auch immer war ich wahnsinnig unruhig und melancholisch. Meine Gedanken überschlugen sich, ich dachte viel über die vergangenen Monate nach, plante die nächsten im Voraus und kam überhaupt nicht zum Genießen. Super schade. Glücklicherweise war mein Hungergefühl komplett zurückgegangen und mein Kreislauf stabilisierte sich wieder. Selbst das Saunieren haute mich nicht aus den Latschen. Das tat dafür der Appetit – von allen Tagen war dieser dritte Tag der schwierigste zum Durchhalten. Ein großes Pro jedoch: An diesem Tag begann ich, meinen Körper anders zu sehen. Ich entwickelte eine ganz tiefe Dankbarkeit für meine Gesundheit, dafür dass an und in mir alles funktionierte und verstand fast gar nicht, wie ich all die Jahre immer so kritisch mit meinem kleinen “Zuhause” namens Körper sein konnte. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, aber es war ein ganz inniges und schönes Gefühl.
4. Fastentag (Freitag, 31.12.2021)
Hallo letzter Tag des Jahres und ein besonders großes Hallo an dich, liebe Lebensfreude! Ich habe absolut keine Ahnung, was in dieser Nacht passiert ist, aber ich bin mit einer Energie aufgewacht, die ich seit Jahren nicht mehr verspürt hatte. Adrenalin schoss durch meine Blutlaufbahn und meine Gedanken und auch meine körperlichen Aktionen waren voll mit Power. Ich war super kreativ, erledigte meine gesamte Jahresplanung 2022 in einer Windeseile und hatte überhaupt NULL Lust auf Essen, Social Media und negative Gedanken. Ich persönlich hasse ja Silvester, feierte dieses Jahr auch mit Absicht alleine und so sehr ich mich auch in dieser Nacht in die Melancholie über das abgeschlossene Jahr stürzen wollte – es klappte nicht. Ich war einfach zu gut gelaunt und feierte mich, mein Leben und meinen Körper. Endlich verstand ich, wovon immer alle sprachen.
5. Fastentag (Samstag, 01.01.2022)
Glückseligkeit Ahoi! Meine Güte, was für ein Gefühl. Die Nächte wurden pro Tag immer kürzer (von knapp 8 Stunden auf ca. 6) und ich war fitter als je zuvor. Ich sprang aus dem Bett und wusste überhaupt nicht, wohin mit meiner Energie. Also machte ich kurzerhand einen Neujahrsspaziergang mit meinem Bruder und hätte noch ewig weiterlaufen können. Bäume ausreißen – das ist die richtige Beschreibung. Und ihr könnt mir glauben, wenn ich sage, dass ich eigentlich kein sonderlich energetischer Typ bin. Umso schöner war diese Erfahrung voller Power zu stecken. Sowohl Hunger, als auch Appetit waren weiterhin verschwunden. Dafür startete eines meiner alten Probleme aus der Vergangenheit: Sodbrennen. Erst leicht, dann immer stärker. Aber mit einer Magentablette (die man, glaube ich, nicht nehmen soll, die ich aber dennoch nahm) war das auch wieder aushaltbar.
6. Fastentag (Sonntag, 02.01.2022)
Es ist kaum der zweite Tag des neuen Jahres und meine gesamte Steuererklärung fürs abgeschlossene Jahr ist fertig. Muss ich noch mehr sagen? Weiterhin schwamm ich auf der Welle der endlosen Energie. Einziger Nachteil: Das Sodbrennen wurde über Nacht stärker und meine Lust auf die Fastensuppe nahm ebenfalls ab. Social Media war für mich zu diesem Zeitpunkt im Übrigen schon ein Relikt aus vergangenen Tagen. Das vermisste ich wirklich null. Auch mein Hunger meldete sich kaum. Lediglich mein Appetit meldete sich kurz einmal, als die kleine Tochter meiner Freundin bei einem Besuch mit einer großen handvoll Chips auftauchte und mir welche anbot. Aber nein – Standhaft bleiben! Fast geschafft!
7. Fastentag (Montag, 03.01.2022)
Der letzte Tag brach an und mit ihm das ultimative Energie-Hoch. Bis hierhin dachte ich, es kann nicht noch intensiver werden, aber es ging immer noch weiter. Leider machte mir das Sodbrennen das Durchhalten aber immer schwerer und auch die Fastensuppe goss ich nach zwei Löffeln weg – ich konnte sie einfach nicht mehr sehen. Schade, denn rein vom Hunger- und Appetitgefühl hätte ich noch bestimmt 3-4 Tage weitermachen können. Für dieses Mal waren aber 7 Tage genug und ich ging stolz auf mich und meinen Körper ins Bett.
Welche Tipp’s habe ich zum erfolgreichen Durchhalten der Fastenzeit?
Motivation klar machen
Weshalb möchtest du Fasten? Die Antwort auf diese Frage ist für mich der wichtigste Grund zum Durchhalten gewesen. Ich wusste, dass ich endlich wieder Salz schmecken wollte. Ich wusste, dass ich mich aufgebläht fühlte und meinem Körper eine Pause schuldig war. Ich wusste, dass das letzte Jahr mit mir mental und körperlich so viel angestellt hatte, dass ich alles auf null setzen musste/wollte. Diese Gründe in der Summe waren für mich die absolut größte Motivation. Deshalb fragt euch selber vor dem Fasten genau diese Frage, schreibt euch die Antwort auf und motiviert euch damit immer und immer wieder selbst.
Alles vorbereiten
Wie bereits im ersten Post erwähnt, half es mir total, kein Gemüse oder Obst schneiden oder zubereiten zu müssen. So kam ich überhaupt nicht in die Versuchung zu Naschen und musste einfach nur ein paar Zutaten in meinen Slow Juicer schmeißen und fertig. Das half wirklich ungemein dabei, stark zu bleiben.
Schöne Alternativen zum Essen überlegen
Mein persönliches Highlight des Tages war schon immer Essen. Dadurch, dass das nun weg fiel, suchte ich mir schöne Alternativen, auf die ich mich freuen konnte. So plante ich meinen Saunatag, kaufte mir ein neues Buch, startete eine neue Serie und begann wieder vermehrt meine Gedanken in ein Journal aufzuschreiben. Bei allem nahm ich mir wahnsinnig viel Zeit, genoss jedes Wort, jeden Moment und machte es mir zur Aufgabe meinen Körper und meine Reaktionen auf alles zu notieren und beobachten. Diese Auseinandersetzung mit seinem Körper und Geist fand ich wahnsinnig spannend.
Bewegung einbauen
Egal, ob nun ein langer Spaziergang oder eine Yoga Session – etwas Bewegung während der Fastenzeit (speziell an der frischen Luft) tut wahnsinnig gut und durch den freien Terminkalender konnte ich selbst nochmal alles intensiver genießen. Auch rein körperlich ist das Bewegen wichtig, damit es während der Fastenzeit nicht zu einem dramatischen Muskelabbau kommt, sondern vemehrt Fettzellen zur Energieversorgung genutzt werden.
Keine Dinner Dates planen!
Ich lebe gerne in der Zukunft und plane auch gerne meinen Terminkalender vor. Um alles unter Dach und Fach zuhaben, besprach ich in diesem Zug mit meinen Mädels auch, wo wir essen gehen wollen, sobald wir uns Mitte/Ende Januar treffen. Großer Fehler – kaum begann das Gespräch, wurde mein Appetit auch immer größer und ich konnte die Pizza förmlich auf der Zunge schmecken. Die mentale Macht hatte ich total unterschätzt und so würde ich beim nächsten Mal wohl eher nach dem Fasten in die Detailplanung gehen.
Leberwickel ausprobieren
Ein sehr schönes Ritual für mich am Abend war der tägliche Leberwickel, der die Entgiftung der Leber anregen soll. Hier taucht man einen Waschlappen in lauwarmes Wasser, wringt ihn gut aus und legt den Lappen auf die Haut unter dem rechten Rippenbogen. Darauf platziert ihr dann eine warme Wärmflasche und ein Handtuch. So eingepackt lag ich dann ca. 30 Minuten auf dem Sofa oder im Bett und fand es herrlich. Gute Musik auf den Ohren noch dazu und fertig ist der Ruhemoment der Extraklasse.
Hunger? Trinken!
Hungergefühl ist fies und gerade in den ersten Tagen kann es hart werden. Allerdings lässt sich der Körper ganz gut austricksen. So machte ich mir in diesen Momenten einfach ein bisschen Fastensuppe warm und schlürfte sie genüsslich leer. Danach noch ein bisschen Wasser und ggf. auch einen Schluck frisch gepresster Saft und mein Hungergefühl war für einige Stunden verschwunden. Was auch geholfen hat: Schlafen. Den Hunger wegschlafen hate mir besonders an Tag 2 den Hintern gerettet. Ohne diese Methode hätte ich niemals diese wunderbare Energie-Erfahrung der späteren Fastentage gemacht.
Interessiert ihr euch auch für meine Erfahrung vor bzw. nach der Fastenwoche?
Dann schaut auch gerne bei meinen anderen beiden Berichten vorbei:
Zweierlei Fastensäfte
EQUIPMENT
- Slow Juicer Findest du hier*
- Salatschleuder Findest du hier*
- Küchenschüsseln Findest du hier*
ZUTATEN
Tipp: Rezept erst lesen und dann beginnen
Für den Karotten-Orangen-Saft
- 14 Große Karotten
- 7 Saftorangen
- 7 Limetten
- 1 Großes Stück Ingwer
Für den Apfel-Grünkohl-Saft
- 10 Süße Äpfel
- 7 Große handvoll frischer Grünkohl
- 7 Große handvoll frischer Babyspinat
SO GEHT'S
- Für den Karotten-Orangen-Saft die Karotten schälen und in daumengroße Stücke schneiden. Schale von den Orangen, der Limette, sowie dem Ingwer abschneiden und alles in ebenfalls daumengroße Stücke schneiden (die Limette kann ganz gelassen werden).
- Für den Apfel-Grünkohl-Saft Äpfel entkernen und je in 8 Stücke schneiden. Grünkohl, sowie Babyspinat waschen und z.B. mit einer Salatschleuder trocken schleudern. Grünkohl und Spinat in eine Plastiktüte geben und diese verschließen - so bleibt beides möglichst lange frisch.
- Apfelstücke, sowie Karotten-Orangen-Obst/Gemüse in eine große Schüssel füllen und mit einem Deckel oder etwas Frischhaltefolie abdecken, sodass alles im Kühlschrank frisch bleibt.
- Das Obst und Gemüse mithilfe eines Entsafters jeden Morgen und Abend zu frischen Säften pressen. Hierbei den Karotten-Orangen-Saft mit etwas mehr Fruchtzucker morgens und den Apfel-Grünkohl-Saft abends herstellen. Wichtig: Jeweils nur Saft für eine Portion pressen und nicht bereits für die nächsten Tage vorproduzieren. Nur so erreichen möglichst viele Nährstoffe und Vitamine den fastenden Körper.
ANLEITUNG
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