Thema I: Die Vorbereitung und das Rezept für eine klassische Fastensuppe
DISCLAIMER: Ich bin kein Fastencoach, kein Fastenprofi oder Ernährungsberaterin. Dies ist ein Bericht über meine persönliche Fasten-Erfahrung und keine Fasten-Anleitung.
Haltet euch fest: Ich habe das erste Mal in meinem Leben das Heilfasten nach Buchinger gemacht und ich bin immer noch sprachlos darüber, dass ich es a) echt 7 Tage durchgezogen habe nichts zu essen und b) seit Ewigkeiten nicht solch eine Energie wie in diesen Tagen hatte. Aber einmal alles der Reihe nach: In dieser Themereihe bestehend aus drei Posts + Rezepten erzähle ich euch von meinen Erfahrungen, Beweggründen, Tipps und noch viel mehr.
Los gehts!
THEMA HEUTE: DIE VORBEREITUNG AUFS FASTEN
Wieso Heilfasten? Und wieso die Methode nach Buchinger?
Heilfasten wollte ich schon vor einigen Monaten einmal ausprobieren, hatte aber keine Möglichkeit Urlaub zu nehmen und wartete deshalb bis Ende Dezember, um “clean” ins neue Jahr zu starten. Weniger allerdings, um Gewicht zu verlieren, sondern eher um wieder richtig schmecken zu können. Als Vollzeit-Foodie bin ich auf einen funktionierenden Geschmackssinn angewiesen und besonders in den letzten Monaten fiel mir auf, dass ich Salz fast nicht mehr schmecken konnte – alles wurde nach gesalzen und selbst intensive Gewürze nahm ich kaum mehr wahr. Eine absolute Katastrophe, wenn der Lebensunterhalt damit verdient wird, leckere Rezepte zu erstellen. Den Körper, die Geschmacksknospen und auch das innere Seelenleben nach einem aufwühlenden Jahr 2021 einmal auf null stellen – das war der Plan. Und es hat geklappt! Für die Fastenmethode nach Buchinger hatte ich mich hierbei recht früh entschieden.
Die Fastenmethode “Heilfasten nach Buchinger” besagt, dass “das Fasten nach Buchinger die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren soll. Durch die abbauende Stoffwechsellage, die durch die minimalistische Nahrungsversorgung entsteht, werden eingelagerte Substanzen ausgeschieden (Entschlackung), die Durchblutung in den kleinsten Gefäßen verbessert sich. Zudem soll Buchinger Fasten die Stimmung heben und das Innere harmonisieren” (Quelle: My Life). Zusätzlich dazu gilt es bei dieser Art des Fastens nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist und der Seele etwas Gutes zu tun. Das Leben etwas ruhiger angehen zu lassen, sich zu entspannen, sich durch die fehlende Ablenkung durch Essen selbst etwas näherzukommen und es somit zu einer emotionalen und körperlichen Rundumerneuerung kommen zu lassen.
In der Vergangenheit hatte ich bereits 4 Tage Saftfasten mit einem der beliebten Saftfasten-Anbieter probiert und das gefiel mir leider gar nicht. Die Säfte schmeckten mir nicht und überhaupt musste ich mich richtig dazu zwingen, alle 3 Stunden einen Saft zu trinken. Dieser zeitliche Druck hat mich somit fast noch mehr gestresst, als dass mir diese Methode geholfen hat. Deshalb sollte es dieses Mal anders laufen.
Die Buchinger Methode wirkt auf den ersten Blick zwar recht extrem, jedoch kam ich wahnsinnig gut damit klar und hätte ich nach den 7 Tagen nicht die Nase voll von der Brühe gehabt, hätte ich wohl auch noch weitere 7 Tage durchgehalten. Denn mit den selbst gepressten Säfte morgens und abends, dem erlaubten Tee, dem Wasser und eben auch besagter Brühe (die mir die ersten 5 Tagen sehr gut gefiel), war die Woche ohne Nahrungsaufnahme wirklich gut umzusetzen und ohne bereits zu viel zu verraten: Selbst als Foodie waren die Auswirkungen auf meinen Körper und meine Stimmung so gravierend positiv, dass der Verzicht auf Nahrung ein wirklich kleines Opfer für dieses Resultat war.
Wie habe ich mich vorbereitet aufs Fasten?
Leerer Terminkalender
Mein Ziel war es, auch mental einmal zu entgiften und mich wirklich auf mich, meinen Körper und meine Seele zu konzentrieren. Deshalb war es für mich unumgänglich, dass ich während der Fastenzeit Urlaub hatte und weder Verabredungen noch To Dos nachgehen musste. Ein komplett leerer Terminkalender gab mir die Freiheiten, das zu tun, was mein Körper am jeweiligen Tag verlangte. Wenn ich Lust auf einen langen Spaziergang haben sollte, hatte ich Zeit dafür. Wenn es ein Saunagang oder eine Massage werden sollte, dann war auch das zeitlich möglich. Mittagsschlaf, Yoga, lange Telefonate – alles kann, nichts muss.
Weg mit Social Media
Mein Feed bei Instagram, Facebook & Co ist voll mit den leckersten Food Accounts. Also ein absoluter Horror, wenn man selbst darauf für eine bestimmte Zeit freiwillig verzichtet. Zudem merke ich an mir immer regelmäßiger, wie meine Zeit und auch meine Stimmung mit jeder Minute Social Media geringer wird und eine innere Unruhe auslöst. Sei es wegen unbewussten Vergleichen, neuen Inspirationen oder einfach Themen, die mich “triggern” und beschäftigen. Deshalb war für mich von Anfang an klar: Während der Fastenkur werde ich auch Social Media Detox machen und somit auch wieder etwas für meinen Geist & meine Seele tun.
Den Liebsten Bescheid geben
Es ist wie bei allen Vorhaben: Je mehr Menschlein man von seinem Vorhaben berichtet, desto größer wird die Hürde, einfach mittendrin zu stoppen. Ich selbst habe ein wahnsinnig großes Ego bei solchen Dingen und das Fasten aufzugeben, weil ich keine Lust mehr hatte, war somit keine Option mehr für mich. Jedoch war von Anfang an auch klar: Sobald mein Körper sich nicht gut anfühlt, ich merke, dass das Fasten in eine falsche Richtung läuft – dann ist Schluss.
Entlastungstage: Genuss etwas zurückfahren
Zugegeben: Das habe ich nicht gemacht. Ich startete am 28.12.2021 mit meiner Heilfasten-Woche und hatte Dank Weihnachtsmarathon lediglich nur den 27.12. zum “Vorbereiten”. Dennoch hatte ich den großen Vorteil, dass ich schon unbewusst aufgrund eines hohen Arbeitsaufkommens im Herbst über mehrere Wochen die 18:6 Fastenmethode gemacht hatte (18 Stunden nichts essen, 6 Stunden etwas essen) und mein Körper auf bestimmte “Hungerperioden” bereits vorbereitet war. Zudem rauche ich nicht, trinke keinen Alkohol und konnte auch Kaffee noch nie etwas abgewinnen.
Für Menschlein mit einem regelmäßigeren Essensplan und Genuss von Zigaretten, Kaffee & Co. lohnt es sich in jedem Fall jedoch ca. eine Woche vor der eigentlichen Fastenwoche die Kalorien nach und nach etwas zurückzuschrauben und auch den Konsum der Genussmittel zu reduzieren. Mehr Informationen zu diesen Entlastungstagen findet ihr auch im Internet (z.B. auf der Website der UGB).
Vorher alles einkaufen & kochen
Alles Zuhause zu haben, sich nicht noch in den Süßigkeitenregalen “verirren”, während man eigentlich nur noch eine Karotte für die Fastensuppe kaufen wollte – das war wohl die für mich wichtigste Vorbereitung. Hierfür hatte ich mich einen Tag vor dem Fastenstart hingesetzt, alle Zutaten für Fastensuppe und Fastensäfte hochgerechnet und machte einen Großeinkauf für alles Nötige. Anschließend schnippelte ich das Gemüse und Obst zurecht, kochte meine Fastensuppe, frierte einen Teil davon ein und war somit optimal für die kommende Woche vorbereitet.
Abführen. Ja. Richtig gelesen.
Sicherlich eines der Themen, die viele gerne mal übergehen, aber ja – abführen ist ein wichtiger Punkt beim Heilfasten. Auch ich fand das eher mäßig, jedoch hatten mir meine Fastenprofis aus Familien-/ und Freundeskreis immer und immer wieder ins Gewissen geredet und mir diverse Methoden empfohlen. Die Gründe fürs Abführen sind vielfältig. Zum einen ist das Hungergefühl bei einem gefüllten Darm sehr viel unangenehmer und auch stärker, als bei einem gereinigten. Darüber hinaus ist der Körper bei einem entleerten Darm nicht mehr mit dem Verwerten der vergangenen Nahrung beschäftigt und kann sich so schneller regenerieren. Also unbedingt empfehlenswert und am Ende halb so schlimm 😉 Ein gängiges Mittel für diesen Step ist das Glaubersalz (erhältlich für ca. 4 Euro in Apotheken). Ich selber hatte mich nach einer kleinen Recherche allerdings für Bittersalz entscheiden, da dieses wohl weniger Kopfschmerzen verursachen soll. Super ekelig (!!!), aber in der Tat hatte ich keine Beschwerden. Ergänzend gegen mögliche Kopfschmerzen holte ich mir noch Schüssler Salze 7, um durch Magnesium & Co eventuell unangenehmen Momenten entgegenzuwirken.
Wichtig!
Wenn ihr euch unsicher seid, eventuell auch Vorerkrankungen habt oder Bedenken, dann sprecht bitte unbedingt eure Heilfastenpläne mit dem Arzt eures Vertrauens ab. Er wird euch hier noch weitere Tipps geben und auch einschätzen können, ob diese Fastenmethode die richtige für euch ist.
Das Rezept für die klassische Fastensuppe hier ist wirklich super easy und ich kann sie wirklich jedem sehr empfehlen. Alleine die Tatsache, dass der Körper eine heiße Mahlzeit am Tag zu sich nimmt macht mental total viel aus und verhilft zu einem stärkeren Durchhaltevermögen. Spannend auch: Mit jedem vergangenen Tag schmeckte die Suppe mehr und mehr nach einer leckeren Gemüsesuppe. Während ich am ersten Tag fast nur Wasser schmecken konnte, wirkte sie auch mich am 4. Tag bereits sehr viel intensiver, was mich meinem Ziel von “gesunden Geschmacksknospen” ein großes Stück näher brachte.
Interessiert ihr euch auch für meine Erfahrung während bzw. nach der Fastenwoche?
Dann schaut auch gerne bei meinen anderen beiden Berichten vorbei:
Klassische Fastensuppe
EQUIPMENT
- Großer Kochtopf Findest du hier*
- oder Schnellkochtopf Findest du hier*
- Feines Küchensieb Findest du hier*
- viele Vorratsdosen Findest du hier*
ZUTATEN
Tipp: Rezept erst lesen und dann beginnen
- 1 Bund Frisches Suppengrün
- 1 Kleiner Fenchel
- 300 g Pastinaken
- 1 Große Zwiebel
- Handvoll frische Kräuter wie Rosmarin, Thymian & Co.
- 4 Liter Wasser
- Prise Currypulver
SO GEHT'S
- Karotten und Sellerie schälen und in fingerbreite Scheiben bzw. kleine Würfel schneiden. Lauch waschen und in dünne Ringe schneiden. Petersilie waschen und Blätter vom Stiel abzupfen. Fenchel waschen und in kleine Würfel schneiden. Pastinaken schälen und in fingerdicke Stücke schneiden. Zwiebel abziehen und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden.
- Zugeschnittenes Gemüse zusammen mit den Kräutern in einen großen Kochtopf geben, kurz vermischen und mit 4 Litern Wasser aufgießen. Bei mittlerer Hitze mindestens 1 1/2 Stunden köcheln lassen. Je länger alles kocht, desto intensiver wird die Brühe am Ende (sehr empfehlenswert, besonders am Anfang der Fastenzeit). Eine EMpfehlung von mir ist es, einen Schnellkochtopf zu nutzen. So wird der Geschmack der Brühe noch intensiver.
- Anschließend Gemüsesud durch ein feines Sieb in eine Schüssel oder einen weiteren Topf passieren und nach Belieben mit z.B. einer Prise Currypulver verrühren. Das Gemüse kann anschließend entsorgt werden - durch das Verkochen ist dies leider keine gute Basis mehr für eine neue Suppe (hab es versucht und für geschmacklich nicht großartig befunden).
- Hälfte der Fastensuppe in 1-2 Portionsgrößen einfrieren und diese ab dem 4./5. Fastentag herausholen. So wird die Suppe während der Fastenzeit nicht schlecht und schmeckt auch an den späteren Fastentagen noch frisch.
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