Thema III: Das Fastenbrechen und ein Rezept für eine Tomatensuppe für die Aufbautage
DISCLAIMER: Ich bin kein Fastencoach, kein Fastenprofi oder Ernährungsberaterin. Dies ist ein Bericht über meine persönliche Fasten-Erfahrung und keine Fasten-Anleitung.
Es darf wieder geschlemmt werden – wobei. Halt. Nicht so schnell, denn euer Magen wird euch das ganz schnell übel nehmen, wenn nach dem absoluten Nichts direkt die Trüffelpizza folgen würde. Deshalb heißt es jetzt erst einmal wieder an feste Nahrung gewöhnen und das dazu möglichst bewusst, schonend (aber auch lecker). Das klappt ganz wunderbar mit dieser Tomatensuppe für die Aufbautage, denn sie ist super gut verträglich, richtig erfrischend, lecker und nach einigen Tagen auch durch z.B. mageres Fleisch, Würstchen, Nudeln oder Reis wandelbar.
THEMA HEUTE: DIE AUFBAUTAGE
Wie erging es mir mit den Aufbautagen?
Mit Vorsicht genießen!
Die Aufbautage sind die Tage, die direkt nach dem Fasten und dem Fastenbrechen starten und in denen die Kalorienmenge nach und nach etwas angehoben wird. Ganz klassisch wird die Fastenzeit mit einem beherzten Biss in einen leckeren Apfel beendet (das Fastenbrechen), was natürlich auch ich so gehandhabt hatte. Dieser Biss war allerdings nichts im Gegensatz zu dem Süppchen, das mich später am Tag glücklich machen sollte. Als Basisrezept diente die Tomatensuppe meiner Mama, wobei ich für die ersten drei Tage komplett auf die Würstchen, Nudeln & Co. verzichtete. Das wäre für den Magen in der Tat etwas fies geworden, wie ich nach nur einem kleinen Bissen Würstchen feststellen musste – und ich habe eigentlich einen robusten Magen.
Also: Langsam machen und erst einmal nur eine leckere Suppe kochen und diese auch nur gering würzen. Allein die Tatsache, dass ich wieder etwas beißen konnte und die Intensität der Tomaten war Geschmacksfeuerwerk genug.
Langsam essen und in vollen Zügen genießen!
TV ausstellen, Handy weglegen und voll und ganz im Hier und Jetzt sein. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich so in meine Geschmacksnerven abgetaucht bin, wie nach den ersten Tagen nach der Fastenwoche. Alles schmeckte aufregend, viel frischer als vorher und auch viel intensiver. Ich musste viel weniger salzen, schmeckte Dinger raus, die ich vorher noch nie bemerkt hatte und fand es einfach super spannend mich und meine Nahrung zu beobachten. Allein das Gefühl, nach dieser Woche wieder essen zu können, dieser unbändige Stolz auf mich selber – das alles machte die ersten Tage zu etwas ganz Besonderem.
Auf den Körper hören!
Wie gesagt habe ich einen recht robusten Magen. Deshalb muss mein Start ins Essen nicht auf jeden Übertragbar sein. Es hat mir wahnsinnig geholfen auf meinen Körper zu schauen, meinen Magen zu beobachten, zu essen, wenn mir danach war und zu stoppen, wenn ich nicht mehr wollte. Besonders die ersten Tage hatte mein Magen noch sehr viel Macht über die Menge und die Dinge, die ich aß und die Energie, die ich danach hatte (besonders die ersten beiden tage war ich wahnsinnig müde nach dem Essen!). Mein Appetit hatte da wenig zu melden, denn wenn ich voll war, war ich voll. Und wenn es in der Magengegend etwas weh tat, kam eine Wärmflasche zum Einsatz und ich wusste, dass die Nudeln z.B. etwas zu früh gegessen wurden. Der Körper leitet einen schon sehr gut und genau durch diese Zeit – zumindest empfand ich es so. Auf ihn zu hören ist somit mehr, als nur wichtig und richtig.
Verträgliche Lebensmittel recherchieren und zubereiten
Neben der Tomatensuppe (bzw. magere Gemüsesuppen generell) kann man in den Aufbautagen auch sehr gut Obst, Gemüse, Pellkartoffel, Quark, Joghurt, sowie Vollkornbrote, Dinkelbrote und Knäckebrot essen. Auf Fleisch, Fisch, fetten Käse, zu viel Salz bzw. Gewürze generell, Hülsenfrüchte, Roggen-/Weizen-/Mischbrot und auch alles Schwerverdauliche sollte dagegen erst einmal ein paar Tage verzichtet werden.
Was ist mein Fazit und was sind meine Erfolge?
Immer wieder!
Das Fasten war eine wahnsinnig intensive und schöne Zeit. Dass ich solch eine Energie in mir habe, war mir bis dato nicht bewusst und ich genoss es wirklich sehr. Auch, wenn die ersten Tage sicherlich etwas hart waren, lohnen sich die Handvoll gemeinen Hunger-Momente doch sehr für das Endergebnis und das neue Körpergefühl.
Neues Körpergefühl
Klar, die 5 Kilo weniger auf der Waage zu sehen war schon nett. Auch die 3 cm weniger an Po, Beinen und Bauch waren toll. Aber das ist nichts im Vergleich zu dem neuen Körpergefühl, das mit dem Fasten kam. Das wurde nämlich nicht am Körper, sondern im Geist entwickelt und diese Dankbarkeit für einen funktionierenden Körper, für mich als Ganzes ist einfach unbeschreiblich. Ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, an dem ich vor dem Spiegel stand und zu mir selber sagte: “Ja, du bist super. Genau so, wie du bist.” Und es auch zu meinen. Alleine das ist schon ein riesiger Erfolg.
Start in neue Essgewohnheiten
Ich habe schon viel versucht: Weight Watchers, Keto, Low Carb & Co. Und nichts hat mir meinen Modellkörper verpasst. Und ich weiß auch endlich, warum: Weil es immer unter Druck geschah und immer aus dem Gefühl heraus, nicht gut zu sein, wie ich gerade bin. Besonders durch die ganze Selbstreflexion während des Fastens wurde dieser Druck genommen. Irgendein Schalter in mir hat sich umgelegt. Mein Gedanke damals: Abnehmen und gut aussehen. Meine Gedanken jetzt: Gesund und dankbar für meinen Körper sein. Egal, mit welcher Zahl auf der Waage. Deshalb habe ich jetzt damit gestartet mein Essverhalten zu tracken und nicht auf Diät zu sein, sondern einfach bessere Essensentscheidungen zu treffen. Ohne Verzicht oder zeitlichen Druck. Und ohne das Ziel abnehmen zu wollen, sondern einfach glücklich in der eigenen Haut zu sein. Dass es 33 Jahre brauchte, bis ich diese Einsicht mal habe. Wahnsinn.
So. Ich glaube, jetzt habe ich mal alles heruntergeschrieben zu meiner Erfahrung mit der Fastenmethode nach Buchinger. Ich kann sie wie gesagt uneingeschränkt empfehlen und wenn ich noch Fragen habt, schreibt sie mir gerne in die Kommentare. Ich versuche sie zeitnah zu beantworten.
Interessiert ihr euch auch für meine Erfahrung vor bzw. während der Fastenwoche?
Dann schaut auch gerne bei meinen anderen beiden Berichten vorbei:
Tomatensuppe für die Aufbautage
EQUIPMENT
- Großer Kochtopf Findest du hier*
- oder 6 Liter Schnellkochtopf Findest du hier*
- Vorratsdosen Findest du hier*
- Küchenschüsseln Findest du hier*
ZUTATEN
Tipp: Rezept erst lesen und dann beginnen
Für die Tomatensuppe
- 1 Bund Frisches Suppengemüse
- 400 g Suppenfleisch am Knochen
- 1,5 - 2 Liter Wasser
- 400 g Gehackte Dosentomaten
- 1 Liter Passierte Tomaten
- 3 EL Tomatenmark
- 1 EL Instant Rinder- oder Gemüsebrühe
- Salz
- Pfeffer
Als Ergänzung nach Belieben
- (vegetarische) Würstchen
- Suppenfleisch
- (Vollkorn) Nudeln oder Reis
SO GEHT'S
- Karotten und Sellerie schälen und in dünne Scheiben bzw. kleine Würfel schneiden. Lauch waschen und in dünne Ringe schneiden. Petersilie waschen und Blätter vom Stiel abzupfen. Zugeschnittenes Gemüse zusammen mit Suppenfleisch in einen großen Kochtopf geben, kurz vermischen und mit Wasser aufgießen, bis alles bedeckt ist. Bei mittlerer Hitze mindestens 1 1/2 Stunden köcheln lassen. Je länger alles kocht, desto intensiver wird die Suppe am Ende schmecken. Tipp: Mit einem Schnellkochtopf klappt die Suppe (und auch alle anderen Arten von Schmorgerichten oder Eintöpfen) besonders gut.
- Nach der Kochzeit Suppenfleisch aus dem Topf nehmen und klein schneiden. In einer abgedeckten Schüssel für Tag 3 bzw. 4 nach dem Fastenbrechen aufbewahren und erst dann wieder zur Suppe geben und verzehren.
- Gehackte Dosentomaten, passierte Tomaten, sowie Tomatenmark und Brühe zur Suppe geben, alles gut verrühren und einmal kurz aufkochen lassen. Abschmecken mit etwas Salz und Pfeffer und heiß servieren.
- Ab Tag 3 - 4 nach dem Fastenbrechen kann geschaut werden, wie der Magen auf weitere Zutaten wie (vegetarische) Würstchen, Suppenfleisch oder Nudeln bzw. Reis reagiert. Hierbei besonders langsam und achtsam essen, ggf. Pausen machen und das eigene Körpergefühl beobachten. Lasst euch vom eigenen Empfinden leiten.
ANLEITUNG
TIPP
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Das Tomatensuppen-Rezept ist wirklich köstlich! Besonders schön finde ich, dass es so vielseitig ist und man es mit verschiedenen Zutaten, wie magerem Fleisch, Würstchen oder Nudeln und Reis, variieren kann. Die Tomatensuppe hat mich sehr an das Rezept meiner Oma erinnert. Es ist immer etwas Besonderes, wenn Gerichte mit Erinnerungen verbunden sind. Vielen Dank für das tolle Rezept!
Wie schön, von deinen positiven Fastenerfahrungen zu lesen! Ich bin auch überzeugte Fasterin und mache es in der Regel 1-2 Mal im Jahr für 5-10 Tage. Ich finde das reinigende Gefühl auch so toll, dass man auch ohne Nahrung noch Energie haben kann. Und es ist dann immer so ein grandioser Neustart, wieder zu essen. Natürlich hält es nicht ewig an, aber für eine ganze Weile ist man schon immer bewusster, was Essen angeht, finde ich.
Gruss,
Sarah
Liebe Sarah, wie schön, dass du auch so tolle Erfahrungen gemacht hast. Ich bin immer noch total begeistert und auch noch voller Energie – wobei ich nach einer kleinen Pizza letztens direkt wieder eingeschlafen bin. Das mit der Energie ist nach dem Fasten so eine Sache 😀 Aber ich werde es wohl ganz bald wieder machen. Freue mich schon drauf!