Manchmal wundert es mich wirklich wie sich der Geschmack ändern kann – früher habe ich Spargel nicht mal eines Blickes gewürdigt und heute präsentiere ich euch vier wunderbare Food Challenge Rezepte zu eben diesem Thema: Spargel. Obwohl ich mich korrigieren muss. Weißer Spargel ist nach wie vor nicht mein Ding (es sei denn, man hat ein 1A Rezept für eine aus-den-Socken-hauende-Spargelcremesuppe), dafür finde ich den “rauhen”, grünen Spargel um Meilen interessanter und habe diesen auch für meine Interpretation des diesmaligen Food Mottos genutzt.
Als wir Mädels uns dieses Mal unsere Rezepte geschickt haben musste ich erst einmal laut lachen – Maria und ich machen nun schon zum 19. Mal die Food Challenge zusammen und das merkt man so langsam: Während wir beide bei der März Challenge (Thema: Osterfrühstück) Eiersalat präsentierten, haben wir uns dieses Mal beide für eine Spargelpizza entschieden. Ich meine: HALLO??? Thema Spargel ist so vielfältig und wir BEIDE entscheiden uns für das Gleiche? Zu lustig. Aber der Teufel steckt im Detail und so solltet ihr euch auch unbedingt auch ihre Pizzaversion anschauen, denn Pizza ist nicht gleich Pizza 😉 (Die anderen Mädels solltet ihr aber auch besuchen – die Rezepte von Maike und Liv sind ebenfalls der totale Knaller – ich meine: Spargeleis und frittierter Spargel? Super cool!)
“Spargelpizza mit Räucherlachs” von Maria
“Spargeleis mit Erdbeerstrudel” von Maike
“Frittierter Spargel Asia Style” von Liv
Meine Version:
Spargelpizza mit Kartoffelboden
Ich habe mich ja schon des Öfteren geoutet, ein absoluter Pizzajunkie zu sein und als ich so durch mein Rezeptarchiv schlenderte merkte ich OH GOTT! Ich habe schon ewig kein Pizzarezept mehr gemacht!! So geht das nicht, dachte ich mir und fing bereits im Kopf an, einen super luftigen und krossen Hefeteig zusammen zu rühren – als mir meine Restkartoffeln vom Vortag ins Auge fielen. Verdammt.
Eines meiner guten Vorsätze für 2015 ist es, nicht mehr so viel Essen wegzuschmeißen und Reste zu verbrauchen. Als kleine Küchenfee, die die Abwechslung liebt, aber leider alleine wohnt, ist es gar nicht so einfach immer die großen Familienpackungen zu verbrauchen. Kartoffeln also. Na super…
Als ob Kartoffeln nicht schon langweilig genug sind – Kartoffeln und Spargel sind doppelt so schlimm. Dabei hatte ich doch auf ein neues und aufregendes Rezept gehofft, bei dem ich den Teig durch die Luft schleudere, am Ende in einer großen Mehlwolke stehe und mich über mein Resultat freue. Pustekuchen.
Auf der Arbeit so zwischen 15 und 16 Uhr (ich schon halb im Nachmittags-Schlafmodus) erzähle dann aber eine Kollegin, sie sei neuerdings Veganerin (oder versuche es zumindest für 30 Tage) und hätte am Wochenende in einem Restaurant eine Kartoffelpizza gegessen…. Kartoffelpizza! Das ist überhaupt DIE Idee! Ich war wieder wach.
Zuhause habe ich mich dann direkt an die Recherche gemacht – wie wird aus Kartoffelbrei ein fester, knackiger Teig? Wie viel Belag kann das Ding ab und die für mich wichtigste Frage bei all meinen Rezepten: Kann auch jemand ohne teure Geräte und viel Kocherfahrung den Teig nachmachen? Ja, ja und nochmals Ja!
Ich also ab in die Küche, Kartoffeln gekocht und zerdrückt und mit Kartoffelmehl und Eiern zu einem festen Teig zusammen gemischt, Belag geschnitten und Sauce verrührt – und eine Stunde später stand ich (zwar ohne Mehlwolke, aber dafür mit umso breiterem Grinsen) vor der einmalig leckeren Kartoffelpizza. Nächstes Mal versuche ich die dann mit weißem Spargel, Schinken und Sauce Hollandaise – alte Kombination in neuem Gewand quasi. Und dann gebe ich vielleicht sogar dem weißen Spargel eine Chance.
REZEPT: Spargelpizza mit Kartoffelboden
Reicht für 2 Pizzen
Dauert 1 Stunde 20 Minuten {Vorbereitungszeit: 15 Minuten}
Zutaten
Kartoffelboden
400g festkochende Kartoffeln, 2 Eier, 200g Kartoffelmehl, 1 TL Muskat, Salz, Pfeffer
Tomatensauce
250ml passierte Tomaten, 2 TL Zucker, 2 TL Oregano, Salz, Pfeffer
Belag
12 Stangen grüner Spargel, 2 Tomaten, 6 große Champignons, 2 Kugeln Mozzarella, 1/2 rote Zwiebel
So geht’s
1. Ofen auf 220°C vorheizen
2. Kartoffeln schälen, grob in Scheiben schneiden und sehr gar und weich kochen. Anschließend Wasser abgießen, Kartoffeln in eine große Schüssel geben und dort zerdrücken. Eier, Kartoffelmehl und Gewürze hinzugeben und alles gut miteinander verkneten. Der Teig sollte fest sein und darf auch noch etwas kleben. Sollte der Teig jedoch viel zu feucht zu formen sein, mehr Kartoffelmehl untermischen
3. Ein großes Stück Frischhaltefolie auf einem großen Brett bereit legen. Für eine Pizza die Hälfte des Teiges länglich auf die Frischhaltefolie platzieren und ein weiteres Stück Frischhaltefolie über den Teig legen – so klebt der Teig nicht beim weiteren Verarbeiten. Nun mit einem Nudelholz ausrollen, bis der Teig ca. 0,5 cm dick ist. Obere Frischhaltefolie abziehen und dafür ein Stück Backpapier auf den nun freiliegenden Teig legen. Einmal alles umdrehen und das Backpapier (das nun unten ist) auf ein Backblech legen. Die eben noch untere Schicht Frischhaltefolie abziehen und den Teig 20 Minuten im vorgeheizten Backofen goldbraun backen
4. Während dessen die Sauce und den Belag vorbereiten: Für die Sauce alle Zutaten gut zusammen mischen. Für den Belag den Spargel waschen und die holzigen Enden abschneiden. Die Pilze und Tomaten waschen, die Zwiebel abziehen, den Mozzarella abtropfen lassen und alles in Scheiben schneiden
5. Tomatensauce auf den vorgebackenen Kartoffelboden streichen und mit zunächst Mozzarella belegen. Dann folgen die restlichen Zutaten
6. Pizza ca. 25 Minuten goldbraun backen
Mein Tipp:
Interessant wäre auch die klassische Kombination von weißem Spargel, Sauce Hollandaise, Schinken und Kartoffeln als Pizza. Hierfür den Kartoffelboden machen, mit Hollandaise bestreichen und Spargel, sowie Schinken darauf belegen
rezept drucken
* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser speichern, bis ich wieder kommentiere.
Hallo Jasmin,
ich habe heute die Kartoffelpizza, mit variiertem Belag, nachgekocht. Mir fehlen auch oft Ideen, was ich mit den ganzen Kartoffeln machen soll. Das ist auf jeden Fall eine sehr gute Variante. Es war echt lecker!
Vielen Dank für das Rezept
Liebe Grüße Pia
Wie super! Freut mich dass es geschmeckt hat. Resteessen kann auch richtig lecker sein