Während ihr hier jetzt durch meine Bilder scrollt, bin ich schon längst auf dem Weg zun meinem ganz persönlichen Sommer-Highlight: Das Splash! Festival in Gräfenhainichen. Zwischen riesigen Tagebaubaggern und Massen an feierwütigen HipHoppern werde ich mich nämlich mit meinem Zelt niederlassen, zu Beats von den Beginnern tanzen und dabei in der rechten Hand ein Handbrot halten.
Ach du geliebtes Handbrot – was hab ich dich vermisst!
Für die jenigen unter euch, die das Handbrot noch nicht kennen: Es ist ein mit Schinken bzw. Pilzen gefülltes Brot (oh, Überraschung!), das zusätzlich unendlich viel geschmolzenen Käse beherbergt und obendrauf mit einem Klecks Schmand abgerundet wird. Das hört sich erstmal nicht so unglaublich spektakulär an, aber ich glaube, die manchmal 30 Meter langen Schlagen vor den Handbrot-Festival-Buden sprechen für sich. Es ist wirklich das absolut Leckerste, was man sich vorstellen kann.
Und ich habe mich getraut, es Zuhause einmal nachzumachen.
Bevor ich aber nachher große Erwartungen enttäusche: genauso wie das Original schmeckt es nicht. Es ist natürlich mega lecker und die Füllung ist der Hammer, aber das Dredner Handbrot wird in speziellen Öfen gebacken, sodass das Brot innen ganz weich und außen ganz knusprig ist. Das habe ich bei meiner Version leider nicht ganz so wie beim Original hinbekommen. Dennoch: Lecker ist meine Version in jedem Falle und da ich in Hamburg nur selten einen Handbrotstand gesehen habe, ist es definitiv eine gute Überbrückungsmethode bis zum nächsten Festival.
Vielleicht wäre es eine gute Lösung des Knusper-Problems gewesen, wenn ich es etwas öfter während des backens mit Wasser bespritzt hätte bzw. eine kleine Schüssel mit Wasser mit in den Ofen getan hätte. In jedem Fall werde ich das Rezept aber wieder machen und dann verschiedenste Methoden ausprobieren, um es so nah wie möglich an das Original heran zu bekommen. To be continued…
DRESDNER HANDBROT
4 Stück | 2 Std 30 Min
ZUTATEN
Brot:
500g Mehl Type 1050 + Mehl zum kneten, 1Pkg Trockenhefe, 1TL Zucker, 2TL Salz, 2TL Sonnenblumenöl, 300ml lauwarmes Wasser
Füllung:
150g geriebener Gouda, 150g geriebener Emmentaler, 150g gewürfelter Schinken
Topping:
50ml Wasser, 1/2TL Salz, 100g Schmand, frischer Schnittlauch, Salz, Pfeffer
SO GEHT´S
1. Ofen auf 50°C vorwärmen
2. Für das Brot Trockenhefe, Zucker, Salz und 1TL Sonnenblumenöl in das lauwarme Wasser einrühren und 5 Minuten stehen lassen. Mehl sieben und anschließend Hefegemisch zugeben. Mit einem Handrührgerät bzw. einer Küchenmaschine zu einem glatten Teig kneten. Etwas Mehl auf Arbeitsfläche geben, Teig noch einmal ca. 3 Minuten mit der Hand kneten. Eine große Schüssel mit 1TL Sonnenblumenöl einstreichen, Teig hinein geben, mit einem sauberen Handtuch abdecken und für ca. 1 Stunde im Ofen aufgehen lassen
3. Während das Brot geht, kann der Schinken angebraten werden: Eine Pfanne ohne Fett erhitzen, Schinkenwürfel hinein geben und leicht anbraten. Anschließend beiseite stellen und etwas auskühlen lassen
4. Sobald der Teig aufgegangen ist, diesen aus dem Ofen nehmen. Ofen direkt im Anschluss auf 200°C vorheizen
5. Backpapier auf Backblech legen, mit etwas Mehl bestreuen und Teig darauf fallen lassen. Teig nun auf dem Backblech ausrollen und in die Ecke drücken. Backblech hochkant vor sich hin platzieren und die gesamte rechte Hälfte mit der Mischung aus geriebenen Gouda und Emmentaler bestreuen. Anschließend 4/5 der Schinkenwürfel darüber streuen. Die linke (unbestreute) Hälfte des Teiges über die Bestreute klappen und die Kanten gut zusammen drücken. Mit der Rückseite eines Messers die Teigrolle in beliebig große Stücke vorportionieren – bitte NICHT durchschneiden, sondern lediglich einkerben. Mit dem gleichen Messer kleine, diagonale Schlitze in jedes Handbrot schneiden und ca. 1 Stunde ruhen lassen
6. 50ml Wasser und 1/2TL Salz mischen und auf das Handbrot pinseln. Brot anschließend für ca. 25 Minuten im Ofen goldbraun backen
7. Schmand mit etwas Pfeffer und Salz würzen, Schnittlauch in feine Ringe schneiden und auf jedes Handbrot je einen Klecks Schmand, ca. 1TL Schnittlauch und etwas übrig gebliebenen Schinken geben. Noch warm genießen
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Für mich ist Handbrot mit Weihnachtsmarkt (z.B. am Rathausmarkt gibt’s einen Stand) und der Kieler Woche verbunden. Ich habe versucht, das Knusperproblem anzugehen und das Rezept daher nicht 1:1 nachgemacht. Ich habe 100g des Mehls durch Roggenmehl ersetzt (1370) und noch ein kleines bisschen Sauerteig mit dazugegeben, ca 15g. Den Teig habe ich von der Küchenmaschinee kneten lassen, bis die Fensterprobe bestanden wurde (ca. 8 Minuten). Den Teig habe ich nicht ausgerollt, sondern nur zu einem Rechteck gezogen, damit er nicht so stark gedrückt wird. Das hat nur so mittelgut funktioniert. Beim nächsten Mal versuche ich daher, den Teig nach dem kneten nur kurz ruhen zu lassen und dann auszurollen und belegt gehen zu lassen.
Nichtsdestotrotz war es sehr lecker und ging schon in die richtige Richtung, also vielen Dank für die tolle Anregung und ebenfalls to be continued 😉
Oh wow was für ein schönes Feedback und dass du das Rezept erweitert hast! Deinen Ansatz werde ich auch einmal verfolgen – vielleicht finden wir am Ende ja das perfekte Rezept!
Hallo Jasmin!
Für mein Studium bin ich von Berlin nach Halle gezogen und was soll ich sagen … Hier gibt es Handbrot! Wir bekommen es in Leipzig in einem eigens dafür hochgezogenen Laden oder in Halle immer auf dem Weihnachtsmarkt. Es ist super lecker, ohne Frage. Auch ich habe letztes Jahr versucht, das Brot in seiner gesamten Perfektion nachzubacken – und es ist leider auch mir nicht so gut gelungen. Es wurde nicht so wie das Original. Aber macht nichts, dafür sind solche “Backsessions” immer total schön und das Ergebnis ist definitiv genusstauglich. 😉
Ich habe auf jeden Fall großes Interesse an deinem nächsten Rezept, falls du des Rätsels Lösung dann findest…
Viele liebe Grüße,
Emilie | http://www.emiliestreats.de
Wie toll dass es gleich Gesinnte gibt. Ja das Backen an sich ist einfach schon sehr schön – und dann freut man sich halt noch etwas mehr auf das Original 😉
Hallo Jasmin,
von diesem Brot habe ich noch nie gehört. Liegt wohl daran, dass ich zu wenig auf festivals gehe. Auf den ersten Blick dachte ich es wäre eine Art Foccacia, aber weit gefehlt. Ich werde es auf jeden Fall nachbacken. Rezept ist schon ausgedruckt.
Es grüßt dich Michael von http://www.salzig-suess-lecker.de
Super Michael! Probiere es gerne aus, es ist wirklich ziemlich lecker. Liebe Grüße!