Jeder hat Rezepte in seiner kleinen Sammlung, die förmlich “Kindheit” schreien – beim Einen ist es die Milchsuppe von Oma und beim Anderen der Sonntagsbraten von Mama. Ich habe das Glück, dass ich relativ viele solcher Rezepte mein Eigen nenne darf, nachdem ich vor einiger Zeit meine Mutter bezüglich all dieser Erinnerungsschätze ausgequetscht habe. Eines dieser großartigen Rezepte kommt hier: Blechpizza á la Mama!
Diese Pizza erinnert mich an die Geburtstage meiner Eltern mit vielen Menschen in unserer kleinen aber feinen Wohnung. An den Duft von Oregano, der auch in die letzte Ecke der 80qm Party schwappte und alle ein wenig ungeduldig machte. An die Schlange von Menschen, die sich zur Küche kämpfte, um eines dieser leckeren Pizzastücke zu bekommen.
Diese Pizza erinnert mich einfach an ganz viele schöne Momente und deshalb freue ich mich sehr, dieses spezielle Rezept mit euch teilen zu können.
Was jedoch etwas seltsam ist: Viele Koch- und Backgewohnheiten meiner Mutter oder Oma entsprechen nicht annähernd die meinen. Ich weiß nicht, ob sich diese Unterschiede in der “Abnabelungsphase” ergeben haben, aber in jedem Fall würde ich einige Dinge anders machen. So arbeite ich nur gaaaanz ungern mit Trockenhefe und diese auch noch direkt mit allem zu verkneten, bevor sie überhaupt in der warmen Milch gegangen ist, kann ich nicht verstehen. Scheibenkäse ist für mich zudem ein Graus und was soll das denn für eine Tomatensauce sein, wenn man sie nicht mal kochen muss?!
Aber gerade wegen dieser Unterschiede würde ich nie etwas an den Rezepten ändert – sie werden GENAU SO von mir nachgekocht, ohne sie auch nur ansatzweise zu hinterfragen. Die gehören so und fertig. Kindheitserinnerungen müssen genauso schmecken, wie man sie halt auch erinnert – und da haben eigene Gewohnheiten leider dieses Mal keinen Platz 🙂
Wie ist das bei euch?
Habt ihr auch Gerichte, die euch an eure Kindheit oder spezielle Lebensphasen erinnern?
Rezepte die euch direkt wieder 8 Jahre alt werden lassen und deren Duft euch an schöne/prägende/intensive Situationen aus vergangenen Tagen erinnern?
Immer her mit den Geschichten 🙂
Habt einen schönen Sonntag
————————————————————————————————————————————————————
REZEPT: Blechpizza á la Mama
Reicht für 6 Persönchen
Dauert 2 Stunden {Vorbereitungszeit: 15 Minuten}
Zutaten
Teig:
500g Mehl, 1Pkg Trockenhefe, 100g Margarine, 200ml lauwarme Milch, 1 Ei, 1 EL Salz
Belag:
3 Dosen á 400g geschälte Tomaten, 2 TL Salz, 200g Kochschinken, 1 Dose Champignons III. Klasse, 1/2 gelbe Paprika, 1/2 rote Paprika, 400g Edamer in Scheiben, Oregano
So geht’s
1. Ofen auf 50° vorwärmen
2. Für den Teig alle Zutaten miteinander für 5 Minuten mit einer Küchenmaschine oder Handrührgerät verkneten. Abgedeckt 1 Std im warmen Ofen gehen lassen
3. Für die Tomatensauce die drei Dosen mit geschälten Tomaten abgießen, die Tomaten “auswringen” und in kleine Stücke reißen und mit 2 TL Salz vermengen
4. Den aufgegangenen Teig aus dem Backofen holen und diesen direkt auf 220° vorheizen
5. Auf einem sauberen Backblech den Teig ausrollen und an den Seiten hochdrücken
6. Nun die zerrissenen Tomaten auf dem Teig verteilen und anschließend mit Kochschinken, Champignons, geschnittener Paprika und Käse belegen. Nach Belieben die Pizza mit viel oder wenig Oregano bestreuen
7. Pizza im heißen Ofen für 45 Minuten backen.
————————————————————————————————————————————————————
rezept drucken
————————————————————————————————————————————————————
* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser speichern, bis ich wieder kommentiere.
Habe heute die Pizza nach deinem Rezept ausprobiert. War sehr lecker, schmeckte mir aber zu sehr nach Hefe. Hattest du das auch schon? Frage mich, was da besser hilft, länger gehen lassen oder weniger Hefe beim nächsten Mal?
Gruß aus dem Norden
Hi liebe Anna! Ja das kann sehr gut sein, dass es etwas zu viel dann war – ich mag den Hefegeschmack persönlich sehr gerne. Versuche es nächstes Mal für dich dann mit 1/3 weniger Hefe. Dann müsste sie dennoch gut aufgehen und die Hefe kommt nicht ganz so stark durch 🙂
Boah sieht die Pizza gut aus! Davon hätte ich gerne ein Stückchen 😀
Mein Kindheitsgericht ist Großmutters Rhabarbarkuchen. Den gab es immer zu großen Anlässen und der ist heute noch einer meiner liebsten Kuchen. Danke fürs erinnern daran 🙂
Hihi gern geschehen. Rhabarberkuchen gab es bei mir nie, aber deiner scheint sehr vielversprechend zu sein 🙂