Happy Birthday to you, happy birthday to you, happy biiiirthday anstrengend-schönstes Hobby der Welt, happy birthday to you! Mein Baby “KüchenDeern” wurde im Juli tatsächlich ein halbes Jahrzehnt alt und passend zum Alter gibt’s heute eine Frühstücksflocken Froot Loops Torte – jede(r) 6-Jährige steht/stand darauf, oder?
Hätte mir jemand übrigens damals in der Anfangszeit gesagt, dass ich hier heute echt sitzen und diesen Post schreiben würde – ich hätte ihn/sie für verrückt gehalten. Denn eigentlich war dieser Blog nur ein nettes Nebenprojekt, das aus einer kleinen Tragödie entstanden ist. Ihr wollt wissen, was passiert ist? Hab‘ ich mir gedacht! Dann lest mal weiter.
Die Story beginnt im Sommer 2010 und ich konnte bis dahin nicht mal ansatzweise backen. Lediglich die Schüsseln mit dem restlichen Teig drin konnte ich 1 A auslöffeln. Einen simplen Rührkuchen hätte ich sicherlich noch irgendwie hinbekommen, aber eine Geschmacksgarantie wie heute gab es bei weitem nicht. Und genau zu diesem Zeitpunkt kam meine Mutter mit ihrem Herzenswunsch auf mich zu und eröffnete mir, dass sie sich nichts sehnlicher zu ihrer Silberhochzeit wünscht, als eine 4-Stöckige Hochzeitstorte.
Ich dachte anfangs sie macht Spaß, aber nope – das meinte sie ernst. Natürlich hätte ich nein sagen können, aber wer kann seiner Mama schon einen Wunsch abschlagen, wenn sie einen mit großen Augen anschaut und man sich ultimativ daran erinnert, was man für ein Scheiß-Kind war und wie viel man dieser Frau eigentlich schuldig ist. 4-Stöckige Torte also. Ab geht’s.
Mein erster Gang war aber nicht zu Edeka in die Backabteilung, sondern zum Bäcker des Vertrauens. Sein Preis: 400 Euro für eine 4-Stöckige Marzipantorte mit Marzipanrosen und noch weiterem Uralt-Gedöns. Bitte was? Keine Chance – Ich liebe Mutti, aber das ist keine Option. Also entschied ich mich dazu das Ding doch selber zu backen und weihte direkt meinen damals 18-Jährigen Bruder ein, der mich erst für verrückt hielt und mich kurz darauf anfing zu hassen. Denn er wusste, was auf ihn zukommen würde: Drama, Heulerei und viele Schimpfwörter. Aber zumindest würden wir weniger Geld ausgeben – so meine Argumentation.
Spoiler Alert: Am Ende wurde es durch diverses Probebacken (ich musste es ja komplett erst lernen!), Fondant und Deko um einiges teurer, als die Torte der Bäckerei. Ups. Gut, dass ich nicht im Finanzsektor arbeite.
Und dann ging es los: Pinterest wurde hoch und runter gescrollt, YouTube Videos angeschaut, Fondant aus den USA importiert (gab es damals nur unglaublich teuer hier!), Torten gebacken und die Kollegen gezwungen die bitte auch zu essen. Einen großen Dank noch einmal an alle, die sich meine manchmal echt verkorksten Kuchen angetan haben – ihr habt meine heutigen (um einiges besseren) Exemplare wirklich mehr als verdient!
Nach knapp einem Jahr war es dann endlich soweit: Ich wusste ungefähr, wie die Torte aussehen sollte, wie Zuckerrosen gemacht werden und wie ich den Fondant schön auf die Torte bekomme. Zusammen mit meinem kleinen Sklaven-Bruder wurde letzterer dann ausgerollt, auf die mit Sahnecreme gefüllten und mit Buttercreme eingestrichenen Torten gelegt und für die Stabilisierung kleine Holzstäbchen hineingesteckt. Und dann war es soweit: Im Restaurant in der die Silberhochzeit stattfand stapelten wir die Torte übereinander, dekorierten sie wie kleine Profis und ich kann dieses Gefühl gar nicht beschreiben, das ich in diesem Moment gefühlt habe. Stolz, Erleichterung, Überraschung über mich selbst… alles zusammen. Und dann holten wir meine Mutter, damit sie die Torte vor allen anderen sehen konnte.
Was bis hierhin übrigens vergessen habe zu erwähnen: Es waren 30 Grad an diesem Tag, die unterste Torte war komplett aus Buttercreme und ich habe keine Statik studiert. Na? Eine Idee, was passiert ist? Korrekt. Das Ding ist umgefallen. Vor den Augen meiner Mutter und ich weiß nur noch, dass ich angefangen habe zu schreien und mein Bruder mich von hinten gehalten hat. Und zwei Stunden später hing meine Familie über den Resten und bastelte sie wieder zusammen, während ich am Küchentisch saß, meine Pizza aß und mir beleidigt selber versprach, nie nie NIE wieder zu backen.
Hat super geklappt, wie ihr seht. Denn kurz danach schlug einer meiner Lieblingskollegen vor, trotz der Tragödie die Rezepte online auf einen Blog zu stellen, denn tatsächlich schmeckten ihm und ein paar anderen meine Torten und sie wollten sie nachbacken. Naja. Und jetzt sind wir hier nach 5 Jahren und ich danke jedem einzelnen von euch, dass ihr dabei seid.
Es bedeutet mir unglaublich viel, wenn meine Torten das Highlight von Geburtstagsfeiern wildfremder Menschen sind, wenn meine Desserts zu Weihnachten gemacht werden und der ein oder andere Kuchen es vielleicht auf eine Silberhochzeit schafft. Viel Liebe in jedem Fall für euch grandiose Menschen und ich glaube ihr könnt an meinem Beispiel hier sehen, dass wirklich JEDER backen lernen kann. Also keine Ausreden mehr – loslegen!
Zum Beispiel mit dieser Froot Loops Torte, die selbst großen Kindern schmecken wird 😉
FROOT LOOPS LORTE
Ø18cm | 2 Std 00 Min
(Arbeitszeit: 0 Std 30 Min | Ruhezeit: 1 Std 30 Min)
ZUTATEN
Boden:
- 80g Froot Loops Cerealien
- 60g Mashmallows
- 10g Palmin
Biskuit:
- 4 Eier
- 80g Zucker
- 50g Mehl
- 40g Speisestärke
- 1/2 Pkg. Backpulver
Buttercreme:
- 500g Butter
- 300g Puderzucker
- 1TL Vanilleextrakt
Deko:
- 60g Froot Loops Cerealien
SO GEHT’S
- Butter aus dem Kühlschrank nehmen
- Für den Froot Loops Boden Marshmallows zusammen mit Palmin in der Mikrowelle bei schwacher Watt Zahl ca. 1-2 Minuten schmelzen lassen. Anschließend Froot Loops und Marshmallow Mix in einer Schüssel schnell zusammen mischen und in eine mit Backpapier ausgelegte Springform drücken. Für ca. 30 Minuten kühlen
- Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen
- Für den Biskuit Eier trennen und Eiweiß steif schlagen. Eigelb mit Zucker schaumig aufschlagen und Eiweiß vorsichtig unterheben. Mehl, Speisestärke und Backpulver vermischen, ins Eigemisch sieben und ebenfalls unterheben. Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Springform gießen, die den gleichen Durchmesser, wie die aus dem vorigen Marshmallow Step hat. Im Ofen ca. 20 – 25 Minuten backen und anschließend gut auskühlen lassen
- Für die Buttercreme zimmerwarme Butter ca. 5 Minuten schaumig schlagen. Nach und nach gesiebten Puderzucker dazu geben und immer weiter schlagen. Abschließend Vanilleextrakt unterrühren
- Den Biskuit horizontal halbieren und die Torte stapelt: Um den Froot Loops Boden einen Tortenring legen und mit 1/4 der Buttercreme bedecken. Den oberen Teil der beiden Biskuitböden darauf folgen lassen und mit einem weiteren Viertel Buttercreme bestreichen. Abschließend den ursprünglichen Boden des Biskuits darauf legen (mit der glatten Seite nach oben) und den Tortenring entfernen
- Die Torte mit einem weiteren Viertel Buttercreme glatt einstreichen und das letzte Viertel Buttercreme in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen. Hiermit große Tupfer auf die Torte setzen
- Abschließend die Torte mit Froot Loops verzieren und zimmerwarm mit lieben Menschen genießen
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Ich kannte die Geschichte zwar schon, aber ich lese sie immer wieder gerne und finde es toll, dass sie dich zum Backen gebracht hat; was für ein Glück für uns! Außerdem hat deine Mutter nun eine wunderbare Anekdote, die sie erzählen kann.
Herzlichen Glückwunsch und mache bitte unbedingt weiter!