“Für mich bitte nur eine Apfelschorle, danke. Ich trinke keinen Alkohol”.
Das ist nur einer meiner Sätze, die ich regelmäßig auf Familienfeiern, Parties und netten Grillabenden von mir gebe – nur um im Anschluss mit großen Augen angestarrt zu werden und Fragen diesbezüglich zu beantworten. Es kommt mir fast schon so vor, als ob Alkohol ein wichtiger Pfeiler unserer Gesellschaft ist und wenn man nicht mit macht ist man schon ein wenig außen vor. Schließlich kann man sich am nächsten Tag an noch alles erinnern, kennt das Wort “Kater” nur von Facebook-Statusmeldungen und hatte auch ohne Prozente eine gute Zeit.
Und ausgerechnet ICH wurde im März zum Gallo Family Weintesting mit dem klangvollen namen “Hello Sweet Summer” eingeladen. Wenn das mal kein “perfect match” ist…
Warum ich keinen Alkohol trinke ist im Übrigen ein Ergebnis vieler verschiedener Gründe: Zum einen trinkt meine Mutter keinen Schluck und ich habe schon als Kind gesagt, dass dies auch mein Ziel ist – Zigarettenrauch und Alkohol braucht sie nicht, also mache ich es meinem Vorbild nach (ja Muddern, du bist mein Vorbild. Jetzt ist es raus!). Zum anderen hatte ich meine “Hochphase” mit 15/16 Jahren und entwickelte mit der Zeit ein Mutter-Aufpasser-Syndrom, das mich zwang, auf meine Freundinnen aufzupassen und dementsprechend auch nüchtern zu bleiben. Abgesehen davon mochte ich Alkohol noch nie wirklich. Als ich mit 18 Jahren dann meinen Führerschein in der Tasche hatte und die Bequemlichkeit von Autos entdeckte, war mein Entschluss gefasst: lieber nüchtern nach einer guten Party mit meinem VW Polo nach Hause fahren, als neben stark besoffenen/pöbelnden Menschen aufm Kiez auf die Bahn warten. Jetzt bin ich 25, gehe kaum noch auf Parties – und ich vermisse Alkohol dennoch Null komma Null Null in meinem Leben 🙂
Der Anlass
Und ich also auf einem “Hallo Sweet Summer” Weintesting. Das kann ja heiter werden. Ich hatte den Veranstaltern auch direkt in der ersten Mail geschrieben, dass Alkohol – und speziell auch Wein – gar nichts für mich ist und dass ich mir ziemlich sicher bin, dass ich WENN nur einmal nippen würde. Das sei alles gar kein Problem, sagten sie mir, es gäbe ja auch ein leckeres 3-Gänge Menü. Dann solle ich mich darüber hermachen. Und da hatten sie mich – Ein drei Gänge Menü von einem Profikoch? Da bin ich sowas von dabei und zur Not verdünne ich meinen Tropfen Wein noch mit 250ml Wasser. Mein Plan stand also fest und so schlenderte ich zur “La Cocina” nahe der Reeperbahn und war gespannt, was mich erwarten würde…
… Viele, viele Menschen (Blogger, Redakteure, PR Damen) und noch viel, viel mehr Alkohol erwarteten mich. Und ich nehme an dieser Stelle folgendes vorweg: bei einem Tropfen Wein blieb es nicht…
Das Menü
Wie gut nur, dass die Veranstalter die Nummer 1 Regel eines jeden erfolgreichen Trink-Abends beherzigt hatten: Ersteinmal eine Basis schaffen. In diesem Falle hieß das ein 3-Gänge Menü der Superlative, denn ich glaube ich habe noch nie ein so zartes Stück Fleisch und einen so leckeren Fisch wie an diesem Abend gegessen. Der Münchner Grillexperte Alexander Gode hatte sich laut eigenen Angaben bereits seit dem frühen Morgen in der Küche aufgehalten, um folgendes Menü zu präsentieren:
Vorspeise
Zanderfilet auf dem gewässerten Zedernholz gegart mit sautierten Erdbeeren, Speck und Zitronentymian
Hauptgang
Im Ganzen gegrilltes Flanksteak mit Mangochutney und einer Schalotten-Chili-Reduktion
Nachspeise
Flambierter Kaiserschmarrn vom Grill mit karamellisierten Fruchtspießen
Lecker, lecker, lecker war mein Gesamtfazit zu dieser Schlemmerei! Wer sich übrigens wundert, wie ich von diesen kleinen Portionen satt werden konnte, dem sei gesagt: Ich habe mir noch drei Stücke Fleisch nachgeordert. Ein großes Mädchen braucht schließlich auch größere Portionen und in der Kombination mit dem Chutney und der Schalotten-Chili-Reduktion KONNTE ein einzelnes Stück gar nicht genug sein! Das letzte Stück Fleisch hätte ich mir allerdings verkneifen sollen, denn der anschließend (von meiner lieben Freundin und Bloggerin Yvonne) flambierte Kaiserschmarrn passte kaum noch in mein kleines Bäuchlein. Aber wie gesagt…für das an das Essen gekoppelte Weintesten war eine angemessene Basis wirklich mehr als notwendig!
Die Drinks
Nun zu den Drinks: Es gab viele, wirklich viele Drinks an diesem Abend. Da das Thema ja “Hello Sweet Summer” war und die Produkte der Begierde die Sommerweine von Gallo Family Vineyards waren, gab es eigentlich nur ein Wort, das alle drei Weinsorten passend beschrieb: Süß! Und bevor ich hier mit den Cocktails herausrücke, die mit den Weinen gezaubert wurden, hier einmal ein Überblick über die drei erwähnten Sorten:
Grenache Rosé (mein absoluter Favorit)
Summer Red
Moscato
Natürlich wurde zu jedem Gang des Menüs auch der passende Wein gereicht – ich war an diesem Punkt aber immer noch schwer davon überzeugt, dass ich keinen Schluck trinken würde, und so trank ich zu Fisch, Steak und Kaiserschmarrn lieber Wasser. Auf das, was NACH dem Essen allerdings kam, war ich nicht vorbereitet, denn der Bartender Tim Anders kreierte Cocktails. Mit Wein! Ohne Hartalkohol! Und während mir die Summer Red Bowle während das Empfangs nicht so gut gefiel, trank ich alle anderen Kreationen bis auf den letzten Schluck aus:
Grenache Rosé Gewürz Cobbler
Kandierte Veilchenblütenblättern, Himbeeren und Grenache Rosé von Gallo Family Vineyards
Moscato de la Musique
Ingwer, Zitronensaft, Orangenlikör und Moscato von Gallo Family Vineyards
California Sour
Zitronensaft, Gomme Sirup, Peychaud’s Bitter, Pfirsich-Espuma und Grenache Rosé von Gallo Family Vineyards
Nice Thai Moscato
Kumquats, Limettenblättern, Jasmintee, Kamillensirup und Moscato von Gallo Family Vineyards
Fazit
Die Lampe war an (danke Yvonne, für diesen Spruch!) Und statt erhobenen Hauptes nach diesem wirklich super Abend nach Hause zu gehen, torkelte ich zur Bahn. So war das nicht geplant – und jetzt kann ich auch leider nur noch sagen “”Für mich bitte nur eine Apfelschorle, danke. Ich trinke außer Weincocktails keinen Alkohol”. Muddi es tut mir Leid!
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hihi, ja genau!
PS: sehr schöne Rezepte. Da werde ich wohl mal ein paar ausprobieren müssen 🙂
Hallo Jazmin,
oh wie herrlich. Dein Fazit ist genial…
Und die Drinks klingen wirklich lecker! Ich versteh es auch nicht. Jeder guckt einen schief an, oder hat große Fragezeichen in den Augen, wenn man sagt, dass man keinen oder kaum Alkohol trinkt.
Leider wird das bei Partys, Festen usw immer noch skeptisch beäugt, was schade ist…
Ganz liebe Grüße
Linda
Hey Linda, ja leider ist das so, aber da muss man drüber stehen – wer sollte denn sonst die Geschichten der letzten Partynacht erzählen, wenn sich außer dir niemand dran erinnern kann 😉 Menschenskinder wie wir sind ESSENZIELL für alkoholische Abende!